Warm & Fozzie

Ich bin in Glitzerkugelstimmung und OPI brachte vor nicht allzu langer Zeit eine Mini Collection auf den Markt, welche die Weihnachtsdekoration mancher Innenstädte blass aussehen lassen würde: Muppettes. Meiner Liebe zu OPI-Minis zum Trotz, zunächst das übliche Manko: Der Pinsel war wie immer für meinen Geschmack etwas zu lang und dünn, dafür die Konsistenz gewohnt angenehm flüssig. Nach der ersten Schicht ließ sich noch wenig zu erkennen, denn Warm & Fozzie besteht aus einer undefinierbaren, dünnen bräunlichen Gundfarbe und bezieht seine gesamte Deckkraft aus den Schimmerpartikeln. Für einen Topcoat sind es mir zu viele und der Auftrag dadurch zu ungleichmäßig, aber allein aufgetragen schimmern selbst nach drei dünnen Schichten die Nagelspitzen noch durch. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und die kurze Trockenzeit lässt genug Spielraum für Experimente.


Das Ergebnis nach drei, noch besser vier Schichten ist dagegen wundervoll kufperfarben mit einem Hauch Gold und einem Stich ins Pink-Violette. Im winterlichen Halbdunkel fast dezent wirkend, funkelt der Lack bei Sonnenlicht in unzähligen Facetten. Lobenswert: Trotz teilweise grober Schimmerpartikel ist die Oberfläche ohne Top Coat erstaunlich glatt und robust. Nervig: Das Ablackieren.

Stranger Tides

Ganz und gar nicht begeistert war ich zunächst von Stranger Tides, einem Mini-OPI-Lack aus der Pirates Of The Caribbean-Edition. Die Farbe fand ich erst extrem grässlich, am nächsten Morgen noch immer ziemlich schlimm und doch schon am nächsten Abend ganz annehmbar. In der Tat wirkt diese Unfarbe wieder einmal seltsam faszinierend auf mich.


Stranger Tides (OPI, Pirates Of The Caribbean). Farbe & Finish: Helles, schmutzig-graues Pastellgrün im Creme-Finish, das sich irgendwo zwischen ausgewaschenen Armeehosen und alten OP-Kitteln angesiedeln lässt. Auftrag: Gut. Der Pinsel ist wie bei allen OPI-Minis, zu dünn und zu lang und die Konsistenz des Lackes etwas zu pastig. Drei Schichten sind nötig, damit der Lack deckend wird, doch leider gibt es ab der zweiten Streifen inklusive. Die Trockenzeit ist dagegen sehr kurz. Haltbarkeit: Gut. Die Oberfläche ist jedoch nicht ganz kratzerresitent. Das Ablackieren ist ein Traum. Preis/Leistung: Befriedigend. In der 3,75 ml-Miniaturversion lässt sich Stranger Tides zusammen mit Skull & Glossbones, Planks A Lot und Sparrow Me The Drama für etwa 17 Euro erwerben. Die 15 ml-Standardgröße ist für 16 Euro zu haben.

Can't Get Enough!

Die Sortimentsumstellung von P2 zum September 2011 bescherte mir auf Grund der neuen dunklen Lacke aus der Color Victim Nailpolish-Ecke einen wahren Kaufrausch. Glücklicherweise blieb es bei je 1,55 € pro 8 ml in dem seit März 2011 üblichen transparenten Standardfläschlein mit silberfarbenem Deckel und auch der Pinsel ist nach wie vor der allseits bekannte breite Flachpinsel. Can't Get Enough! ließ sich wirklich einfach auftragen, war nach zwei Schichten deckend, brauchte allerdings meinem Gefühl nach etwas länger zum Trocknen. Ohne Überlack war der Lack selbst nach Tagen noch druckempfindlich, wurde stumpf und färbte auf Papier ab. Das Ablackieren war dagegen wieder sehr einfach.


Can't Get Enough! ist ein wunderbares, dunkles Rot mit leichtem violetten Einschlag. Im direkten Sonnenlicht wirkt die Farbe fast beerig, im Halbschatten und mit noch weniger Licht kommt ein brauner Unterton hinzu. Damit ist der Lack in Hochglanz-Optik ein absoluter Blickfang und sowohl knallig als auch dezent zugleich.

Frankly, I Don't Give A Dam

Der zweite Lack aus dem The Garden Of Good & Evil-Set von OPI (vertrieben von SEPHORA) oder der letzte, wenn man sich an der Reihenfolge in der Verpackung orientiert, ist Frankly, I Don't Give A Dam. Nach dem Entferner-Desaster mit Tempted By Teal war dies ein Musterbeispiel für einen simplen, anspruchslosen Lack, den man immer wieder gerne tragen möchte, weil er einfach so funktioniert, wie ein Lack funktionieren sollte.


Frankly, I Don't Give A Dam ließ sich sehr einfach auftragen, seine Konsistenz war etwas fester als die seines grün-blauen Set-Bruders. Der Lack brauchte ebenfalls zwei Schichten, bis er komplett deckend wurde, zeigte sich dann streifenfrei und trocknete schnell. Die Haltbarkeit war gut und das Ablackieren dermaßen einfach, dass ich kurzzeitig dachte, nur eine Schicht lackiert zu haben. Die Farbe von Frankly, I Don't Give A Dam ist auf dem Nagel etwas dunkler als in der Flasche - ein mittleres, neutrales Grau ohne Schimmer, aber mit cremigem Finish.

Tempted By Teal

Ein echter Spontankauf, ist das Nagellack-Set The Garden Of Good & Evil von OPI und vertrieben von SEPHORA. Vier kleine Fläschlein im OPI-ähnlichen Design, aber natürlich auch dem SEPHORA-Schriftzug auf der schwarzen Kappe, enthalten je 3,75 ml von einem dunklen Grün (Completely Fern-Ished, exklusiv), einem beerig aussehenden Violett (Eve-y On The Eyes), einem gold-metallisch schimmernden Türkis (Tempted By Teal) und einem hellen Grauton (Frankly, I Don't Give A Dam).


Die Pinsel sind trotz kleiner Flaschengröße lang und schmal und spreizen schön auf. Zusammen mit der angenehm flüssigen Textur war der Auftrag weit weniger fummelig, als ich befürchtet hatte. Tempted By Teal war nach einer Schicht noch etwas streifig, trocknete allerdings zügig, so dass ich zeitnah eine zweite Schicht nachlegen konnte. Das Erscheinungsbild ist leider, wie so oft bei metallisch schimmernden Lacken, streifig, doch Tempted By Teal ist wirklich vielseitig und dabei noch vielseitig schön anzuschauen. Der goldene Unterton, der mich bei Anblick der Flasche so neugierig gemacht hat, kommt nur bei natürlichem Halbschatten (siehe Bild) gut zur Geltung, bei direktem Sonnenlicht wirkt der Lack wesentlich blaustichiger, kälter und fast schon silbrig schimmernd. Unter gemäßigten Kunstlichtverhältnissen ist er warm-schimmernd Türkis, bei voll aufgedrehter Lampe wieder frostig kühl.

Die Haltbarkeit war trotz angegriffener Naturnägel gut, wogegen das Ablackieren zur Qual wurde. Tempted By Teal ließ sich nur mit Unmengen von Nagellackentferner dazu überreden, sich von meinen Nägel zu trennen, nur um kurz darauf meine Fingerspitzen türkisblau einzufärben. Meine Nägel selbst litten trotz Base + Care Coat von P2 ebenfalls mit. Interessanterweise fand ich beim Ablackieren den goldenen Schimmer wieder, der zwar in der Flasche beeindruckend aussieht, auf meinen Nägeln aber kaum zur Geltung kommt: zwischen beiden Lackschichten und direkt auf dem Unterlack. Die Schimmerpartikel sind wohl durch die flüssige Konsistenz von Tempted By Teal jeweils direkt auf den Boden durchgesackt. Klarer Fall von nicht ausgenutztem Potential.

Charming

Charming, einen Color Victim Nail Polish von P2, hatte ich bereits bei einer Kollegin bewundern dürfen und fand den Farbton selbst als blau-unattraktiv-findende Person äußerst ansprechend. Der Lack selbst ließ sich gut verteilen, war nach zwei Schichten deckend und trocknete ohne Probleme oder Kuschelmuster durch.


Charming ist ein nicht zu helles, pastelliges Blau mit cremigem Finish ohne sonstigen farblichen Unterton, Schimmer oder Schnickschnack. Einfach und schlicht, aber nicht langweilig. Leider splitterte der Lack relativ schnell an (was allerdings an meinen momentan arg mitgenommenen Naturnägeln liegen könnte).

Pure White

Es war schon reichlich unfair, einen Lack auf dem kompletten Nagel zu verteilen, den ich eigentlich zu Stamping-Zwecken gekauft hatte. Pure White, ist der klassisch weiße Lack aus dem Welcome Aboard! Nail Polish-Sortiment der Ship Ahoi! Limited Edition von P2. Er ist zähflüssiger als die üblichen Verdächtigen und zu allem Übel auch noch weit weniger deckend als gedacht. Zum Stempeln ist er damit so gar nicht geeignet.


Es war ein Kampf, Pure White halbwegs gleichmäßig aufzutragen. Nach drei Schichten wirkte er regelrecht pastig und wie Tipp-Ex auf meinen Nägeln.

Open Your Heart!


Open Your Heart! (P2, aktuell). Farbe & Finish: Schönes, helles reines Rot. Auftrag: Gut bis befriedigend. Die wirklich angenehme Textur lässt sich gut auftragen und wird ab der ersten Schicht streifenfrei - leider aber selbst nach drei Schichten nicht wirklich deckend. Mit viel Geduld lässt der Lack nach der vierten Schicht das jellyartige Finish hinter sich und erstrahlt in glänzendem Creme. Die Trockenzeit empfinde ich dagegen schon wieder als inakzeptabel lang. Haltbarkeit: Befriedigend. Die Oberfläche bleibt empfindlich und färbt ab. Preis/Leistung: Sehr gut. Die 10 ml des Last Forever Nail Polish von P2 gibt es für schmale 1,75 € in jedem DM.

Rich


Rich (P2, ausgelistet). Farbe & Finish: Warmes dunkles Violett mit Rotstich und Schimmerpartikeln in pink und blau. Auftrag: Sehr gut. Die angenehme Konsistenz lässt sich trotz dünnem, flexiblem Pinsel leicht auftragen. Der Lack deckt in zwei Schichten und ist in annehmbarer Zeit durchgetrocknet. Haltbarkeit: Gut. Die Oberfläche wird allerdings schnell glanzlos und färbt ab. Korrigieren und Ablackieren ist ebenfalls aufwändiger. Preis/Leistung: Sehr gut. Bis zum März 2011 gab es die 8 ml für 1,55 € bei DM.

Call Me!

Sicherlich kann man von einem Nagellack für 1,75 € keinen ewigen Halt erwarten und doch gehe ich davon aus, dass wenn man mir schon Last Forever Nail Polish verkauft, dieser Lack etwas länger hält als der 0815-Color Victim Nail Polish. Ganz im Gegenteil. Gestern Abend lackierte ich drei Schichten Call Me! von P2 und heute konnte ich auf Grund von Tipwear, einer abgeplatzten Ecke und sich immer weiter vermehrenden Druckstellen alle wieder entfernen. Auch der Glanz, der heute Morgen noch zu sehen war, verabschiedete sich im Laufe des Tages, was die desaströse Vorstellung abrundete.


Dabei war das Auftragen noch ganz passabel zu meistern. '2x auftragen' steht auf der Rückseite, doch das dunkle Violett wurde erst nach 3x deckend. Kein Grund zur Sorge, denn der Lack ließ sich einfach verarbeiten und die ersten beiden Schichten trockneten schnell und gut durch. Auch dass nach drei Mal Auftragen vom ursprünglichen sanften hellen Unterton nichts mehr zu sehen war und der Lack bei natürlichem Tageslicht extrem dunkel und leicht braunstichig erschien, ließ sich verkraften. Doch der Eindruck nach noch nicht einmal 24 Stunden Tragedauer spricht Bände. Falsch verbunden!

Groovy

Noch ein Lack aus dem P2 Standardsortiment der Color Victim Nail Polish-Reihe: Groovy mit der Nummer 610 ist ein gedecktes Grün mit Blaustich. Teal mit starkem Grüneinschlag wäre als Farbbezeichnung durchaus annehmbar. Der Aufdruck auf der Flaschenrückseite verspricht wie immer hohen Glanz und intensive Deckkraft, das Finish würde ich als creme bezeichnen und die Deckkraft benötigt genau wie Glory zwei Schichten. Groovy lässt sich auf dem Hypoallergen + Quick Dry Base Coat von P2 gut verteilen, trocknet schnell an und gut durch; und macht auch ohne Überlack einen stabilen Eindruck.


Gar nicht nett war jedoch sein Verhalten im Laufe des ersten Tages: Er färbte ab. Ich mochte es kaum glauben, doch mit dem Nagel über weißes Papier gekratzt entstanden gut sichtbare grün-blaue Spuren.

La Rambla

Bäm! Dieser Nagelllack ist knallblau, hochglänzend, knallblau, mit zartem Pearleffekt, knallblau, beinahe frostig und knallblau. Über die Verpackung von La Rambla muss ich keine Worte mehr machen, denn sie ist identisch mit der von Copacabana, was bei mir für erhebliche Irritationen gesorgt hat. Der grüne Lack in der Flasche mit goldener Schrift und goldenem Deckel besitzt goldene Glitzerpartikel. Logisch! Der blaue Lack in der Flasche mit goldener Schrift und goldenem Deckel hat gar keine Glitzerpartikel, dagegen einen silberschimmernden Pearleffekt. Überraschung!


Und genau dieser Unterschied sorgt dafür, dass La Rambla rockt und ich Copacabana am liebsten meiner Großmutter schenken würde. Das dunkle, klare Blau strahlt in Kombination mit dem Hochglanzfinish dermaßen, dass man Angst haben muss, die Nägel würden im Dunkeln leuchten. Der feine, frostige Pearleffekt verleiht Tiefe und sorgt dafür, dass der Lack nicht allzu billig wirkt. Die Optik ist zwar leicht streifig, aber bei Weitem nicht so extrem wie bei Copacabana. La Rambla knallt im Halbdunkel, wie auch bei hellstem Sonnenschein und ist durch die frostige Optik auch in der kalten Jahreszeit gut tragbar.

Lust

Es geht fröhlich weiter durch die Into Lace Limited Edition von P2, doch ich muss nicht viele Worte machen, denn der Amorous Nail Polish in Lust verhält sich auf dem Nagel exakt wie Allurement. Er war sehr dünnflüssig auf dem Hypoallergen + Quick Dry Base Coat von P2, beim ersten Auftrag streifig, beim zweiten ebenso und erst beim dritten halbwegs gleichmäßig. Die Trockenzeit war ok, durchgetrocknet erst nach einer gefühlten Ewigkeit und ohne Überlack extrem druckempfindlich. Der Lack war zudem sehr anfällig für Tipwear und begann nach zwei Tagen zu zerbröseln. Glanz und Schimmer hielten auch nicht länger.


Farblich ist Lust durchaus vielversprechend, aber wahrscheinlich habe ich einfach schon genug ähnliche Farben in der letzten Zeit gesehen und leide mittlerweile an einer Lila-Laune-Überdosis, Fliederallergie oder Violettismus. In der Sonne kommt das kalte, stark blaustichige, helle violett mit seinen dezenten Schimmerpartikeln fast knallig daher, im Schatten wird das hochglänzende Finish beinahe cremig und die Farbe zu einem hellen Grau mit violettem Einschlag.

Vibrant Green

Aus der limitierten Your Wild Side von P2 ist ein noch ungetragener Nagellack aufgetaucht. Get Wild! Matte Nail Polish nennt sich das gute Stück in der Farbe Vibrant Green.


Vibrant Green (P2, Your Wild Side). Farbe & Finish: Warmes, helles Grün mit feinen grünen und goldenen Schimmerpartikeln, aber matter Oberfläche. Auftrag: Sehr gut. Das Lackieren erledigt sich fast von selbst. Zwei dünne Schichten trocknen schnell und streifenfrei durch. Preis/Leistung: Sehr gut. Im Rahmen der limitierten Your Wild Side-Edition von P2 war der Lack Anfang dieses Jahres für 2,25 Euro erhältlich.

Lilac Love

Mit etwas Glück konnte ich noch einen der Nagellacke aus der aktuellen Limited Edition Home Sweet Home von P2 erstehen. Obwohl mein Objekt der Begierde Lilac Love eher dünnflüssig war, ließ sich der Lack sehr schlecht auf dem Nagel verteilen, wurde leicht streifig und neigte zur Bläschenbildung. Insgesamt drei Mal musste ich ihn auf dem Hypoallergen + Quick Dry Base Coat von P2 schichten, bis das Ergebnis deckend wurde. Die Trocknungszeit dauert gefühlt ewig und richtig durchgetrocknet war der Lack auf Grund der vielen Schichtarbeit erst viel später. Einen Überlack habe ich mir gespart. Auf dem Nagel präsentierte sich der violette Horror erstaunlich zahm cremig und pastellig, eher blau- als rotstichig und ohne Schnickschnack wie Schimmer-, Holo- oder Glitzereffekte.


Die Haltbarkeit war ebenfalls grenzwertig. An Tag 3 begann der Glanz nachzulassen wodurch das streifige Erscheinungsbild deutlich sichtbar wurde und ab dann ging es abwärts. Massive Tipwear und ein Lack, der sich regelrecht vom Nagel ziehen ließ.